Liebe Tangolehrer und Show-Tänzer,
natürlich freuen wir uns, wenn ihr mit uns „normalem Tangofußvolk“ auf einer Milonga tanzt. Ja, das macht euch sogar besonders sympathisch und nahbar. Manchmal sind wir dann sehr nervös oder stolz. Im Idealfall können wir es einfach genießen. In der Regel fühlt ihr euch echt gut an, und wenn ihr wollt, könnt ihr dafür sorgen, dass wir augenblicklich zu Ballköniginnen werden. Nicht immer macht ihr das, manchmal lotet ihr auch aus, was möglich ist, erforscht unsere individuellen und gemeinsamen Grenzen. Auch das kann spannend sein, wenn’s mit Humor erfolgt.
Ist die Tanda zu Ende, traumwandeln wir noch im siebten Tango-Himmel von der Tanzfläche, natürlich an eurer Seite, so wie sich das gehört. Doch dann passiert’s – nicht immer, aber leider zu oft: Auf einmal drückt ihr uns ungefragt einen Flyer oder eine Visitenkarte in die Hand oder erklärt uns mal eben nebenbei, dass wir natürlich schön tanzen, aber dass ihr unseren Tanz noch so viel schöner machen könntet, wenn wir nur Unterricht bei euch nehmen würden.
Auf einen Schlag fallen wir aus dem siebten Himmel unsanft auf den harten Boden der Realität – back to Business. Eine Akquisetanda war das also, denken wir uns enttäuscht, weiter nichts. Wir verabschieden uns schnell und setzen uns tief gekränkt in unserer Tänzerinnen-Ehre auf unseren Platz zurück. Eines kann ich euch versichern, selbst wenn wir vor oder auch während dieser für uns vielleicht wirklich schönen Tanda darüber nachgedacht haben, bei euch Unterricht zu nehmen, jetzt tun wir es auf absehbare Zeit ganz bestimmt nicht. Wir mögen Anfängerinnen sein, doch wir haben auch unseren Stolz.
Davon hab ich noch nie etwas gehört oder vernommen. Gibt es das auch für Führende ?
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Das Problem ist so alt wie die Tangolehrer:
„Confessions by Puppy Castello“
Just in order to later give them classes.
http://www.todotango.com/english/history/chronicle/508/Confessions-by-Puppy-Castello/
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